Selbstentzündung, unterhaltsame und effektvolle chemische Experimente

auf dieser Seite wollen wir einige einfache chemische Experimente beschreiben. Auf vielfachen Wunsch haben wir die Bestellmöglichkeit gleich im Text eingefügt. Sie brauchen nur die gewünschte Anzahl einzutragen und dann am Ende des Textes das Adressformular auszufüllen und das ganze durch Betätigung des "als eMail absenden"-Knopfes absenden. Jetzt haben wir auch einige Bilder zur Illustration beigefügt.

Achtung! Wegen einer neuen behördlichen Anordnung dürfen vorerst oxidierende, ätzende, giftige und bestimmte gesundheitsschädliche Stoffe von uns nicht versandt werden. Wir bedauern diese Anordnung und hoffen, daß diese bald wieder aufgehoben wird.

Bitte beachten Sie, dass für die Herstellung von pyrotechnischen Gegenständen eine Lizenz notwendig ist. Beachten Sie auch, daß große Gefäße mit explosiven Stoffen, Gemischen und Zubereitungen "Sprengkörper" im Sinne des Waffen- und Sprengstoffgesetzes darstellen. Lagerung, Verwendung, sowie der Handel kann bei Fehlen einer entsprechenden Berechtigung strafbar sein. Die gesetzlichen Bestimmungen dienen dem Allgemeinwohl und sollen fahrlässige und kriminelle Handlungen erschweren.

Die beschriebenen Experimente dürfen nur von Personen mit entsprechender Sachkunde durchgeführt werden, die sich im Klaren darüber sind, welche Gefahren für Sie und andere entstehen können. Leider passieren jedes Jahr viele schwere Unfälle durch nicht sachgerechten Umgang mit Chemikalien.
Bitte lagern Sie auch keine Mischungen von brennbaren und oxidierenden Substanzen, sondern setzen Sie nur soviel an, wie Sie für die Vorführung brauchen und vernichten Sie zuviel angesetzte Mischungen durch kontrolliertes Abbrennen in kleinen Portionen. Durch die Aufnahme von Luftfeuchtigkeit und anderen Luftbestandteilen können sich bestimmte Mischungen selbst entzünden. Ein Beispiel dazu in Versuch 2.
Wenn Sie bestimmte Experimente für eine Vorführung geplant haben, dann probieren Sie es zunächst ohne Zuschauer aus.
Vergrößern Sie auch nicht eigenmächtig die angegebenen Mengen. Bestimmte Zubereitungen verhalten sich in größerer Menge oder in anderer Umhüllung völlig anders!
Unter Umständen müssen Chemikalien, die in gefährlicher Weise miteinander reagieren können, in getrennten Paketen versendet werden.
Falls Sie Gefahrstoffe von uns bestellen, dann erhalten Sie von uns eine Endverbleibserklärung, die Sie uns bitte ausgefüllt und unterschrieben zusammen mit Ihrer Personalausweiskopie (als Altersnachweis) entweder per Post zusenden, zufaxen oder einscannen und als Dateianhang eines eMails zusenden. 

(ab hier beginnt die Bestellmöglichkeit)

1. Selbstentzündung I

  Chemikalien:

x 20ml Glycerin in einer Tropfflasche a 3,60 Euro

Das Kaliumpermanganat wird als Kegel auf die zu entzündente Unterlage geschüttet und dann die Kegelspitze eingedrückt. Auf diese abgeflachte Spitze werden 2...4 Tropfen Glyzerin getropft. Nach wenigen Sekunden bis Minuten (abhängig von Temperatur und Zerkleinerungsgrad des Permanganats) erfolgt zunächst eine Rauchentwicklung und dann eine spontane Entzündung. Zu den Abbildungen hier anklicken.


2. Selbstentzündung II, Feuer durch Wasser, grüner Funkenregen

  Chemikalien:

x 250g Zinkstaub a 7,70 Euro
x 40g Ammoniumchlorid a 3,10 Euro

Unbedingt Schutzbrille und Handschuhe tragen! Auf gar keinen Fall die Komponenten Zinkstaub und Ammoniumsalze mischen oder gar zusammen mörsern!

Nicht ohne Aufsicht stehen lassen! Gefahr durch spontane Entzündung nach Wasseraufnahme aus der Luftfeuchtigkeit!

Trockenes(!) Ammoniumnitrat und Ammoniumchlorid werden im Verhältnis 8:1 gemischt und auf einer trockenen(!), feuerfesten Unterlage als dünne ca. 1mm dicke Schicht ausgebreitet, anschließend wird eine ebenfalls ca.1mm dicke Zinkstaubschicht darübergedeckt. Nun kann die Selbstentzündung durch einen einzigen(!) Wasser(!)tropfen ausgelöst werden. Sicherheitsabstand 1m unbedingt einhalten! Die Selbstentzündung erfolgt unter stark sprühendem, grünem Funkenregen. Die geometrische Form der Schicht kann frei gewählt werden (Band, Kreis, Kreuz, Spirale, etc). Die Breite der Schicht sollte 2cm nicht unterschreiten. Bei zu kleinen Mengen kommt es nicht zu einer Entzündung. Sehr effektvoll und verblüffend, daß durch Wasser Feuer entsteht!


3. Mini-Seeschlacht

  Chemikalien:

x 100g Soda a 2,60 Euro

In ein zylindrisches kleines Glasgefäß wird zunächst der Brennspiritus eingefüllt, die Höhe der Spiritusschicht soll mindestens 5cm betragen. Dann wird das Glas schräggestellt und man läßt vorsichtig! und langsam am Glasrand die Schwefelsäure einfließen, so daß sie auf Grund ihrer größeren Dichte den Spiritus unterschichtet. Die Schwefelsäureschicht sollte etwa 5mm dick sein. Nachdem das Glas wieder gerade steht, werden einige große Kaliumpermanganat-Kristalle hinzugegeben. Es bilden sich sofort violette Wolken in der Schwefelsäure-Schicht, die zum Spritus aufsteigen. Dort detonieren sie, wobei ein Mini-Lichtblitz und ein leiser Knall zu hören ist. Das Ganze erinnert an eine Mini-Seeschlacht und kann sich einige Stunden hinziehen. Das Glas sollte mit einer Glasscheibe abgedeckt werden.

Mindestens eine Stunde nach dem letzten Miniknall, wird das Ganze mit viel Wasser verdünnt. Vorsicht! Bei unverbrauchtem Kaliumpermanganat kann sich der Spritus entzünden. Nun kann mit Asche, Kalk oder Soda die Säure neutralisiert werden, danach kann es im Abwasser entsorgt werden. 


4. Zündpapier

Zündpapier wird bei den nächsten Versuchen zum Zünden eingesetzt. Es ist durch seine langsame Abbrandgeschwindigkeit möglich, daß man genügend Sicherheitsabstand einnehmen kann. Es ist ein Ersatz für Zündschnur. Die Abbrandgeschwindigkeit muß durch einige Tests bei jeder neuen Charge und nach längerer Lagerung immer wieder neu bestimmt werden. Unzuverlässiges Zündpapier und solches, das zu schnell abbrennt, sollte zur eigenen Sicherheit nicht verwendet werden.

Das beste Zündpapier kann aus dem, in den neuen Bundesländern manchmal noch erhältlichen, grauem einlagigem Toilettenpapier gewonnen werden. Dazu wird dieses Papier in eine, bei etwa 40°C gesättigte, Lösung von Kaliumnitrat ("Kalisalpeter")-Lösung getaucht und anschließend getrocknet. Nachdem die erste Probe trocken ist, wird ein Abbrandversuch durchgeführt. Ein 5cm x 5cm großes Stück wird ganz eng zusammengerollt, so daß eine feste dünne Papierrolle entsteht. Diese wird auf eine feuerfeste Unterlage gelegt und an einem Ende angezündet. Unter leisem Rauschen glimmt das Zündpapier zum anderen Ende und könnte dort eine Zündung auslösen. Der abgebrannte Rückstand wird begutachtet. Wenn er total schwarz ist, muß noch etwas mehr Salpeter aufgelöst werden, wenn er dagegen aus einer grauen Salzschmelze besteht, muß die Salpeterlösung etwas verdünnt werden. Es ist sinnvoll, der Salpeter-Lösung etwas Geschirr-Spülmittel zuzusetzten, damit das Papier schneller benetzt wird.

Salpeter ist zwar ungiftig und wird zur Konservierung von Fleisch- und Wurstwaren verwendet, jedoch besteht bei Nitraten, der Verdacht, daß sie unter bestimmten Bedingungen krebsauslösend wirken können. Also sicherheitshalber Gummihandschuhe tragen. Ökologisch ist Salpeter unbedenklich, da er als natürlich vorkommendes Stickstoff-Düngemittel verwendet wird.

x Rolle saugfähiges Recyclingpapier a 0,60 Euro


5. Pfeifen

Pyrotechnische Sätze brennen mehr oder weniger schnell ab. Eine sehr schnelle Verbrennung wird Explosion oder Detonation genannt. Eine weniger schnell ablaufende Verbrennung ist eine Verpuffung. Noch langsamere Sätze werden als Treibladungen für Gewehre und Kanonen verwendet, denn schließlich soll die Kanone nicht explodieren. Auch die Raketentreibsätze dürfen weder zu schnell noch zu langsam abbrennen. Die Abbrandgeräusche sind in der Regel ein Knall oder ein Rauschen bzw. Zischen.

Bestimmte Sätze, die Salze von aromatischen Säuren als Brennstoff enthalten, können über Rückkopplung mit der Hülse, hörbare Schwingungen aussenden, die man als Pfeifton empfindet. Da sich die Länge der Luftsäule ständig verändert, variiert auch die Tonhöhe entsprechend. Es findet also eine sehr interessante Rückkopplung zwischen einer chemischen Reaktion und einer schnellen mechanischen Schwingung (im kHz-Bereich) statt. Dadurch wird die Abbrandgeschwindigkeit sehr stark verzögert. Außerdem können mehrere dieser Pfeifen, die gleichzeitig abbrennen, akustisch und chemisch miteinander wechselwirken ("Schwebung").

Eine brauchbare Mischung besteht aus 6,15g Kaliumperchlorat und 3,85g Natriumsalizylat. Diese feingepulverte Mischung wird in ein einseitig mit Zellstoff oder Holz verschlossenes Papprohr (Durchmesser ca.1,5...2,5cm und 8...15cm lang gefüllt und schichtweise festgestampft. Dazu verwendet man am besten einen Kupferstab und einen ca.300..500g schweren Hammer. Dieses Feststampfen ist außerordentlich wichtig, sonst pfeift es nicht! Statt Kupfer kann auch Aluminium verwendet werden, jedoch kein Stahl, wegen möglicher Funkenbildung. Auf keinen Fall darf anstatt Kaliumperchlorat (KClO4) Kaliumchlorat oder Salpeter verwendet werden. Die Papphülse muß kalt sein und darf wegen der höheren Wärmeleitfähigkeit nicht durch Kupferrohr oder Aluminiumrohr ersetzt werden! Beim Feststampfen (das kann durchaus 20min dauern) sollte man darauf achten, daß der Kupferstab durch eine spontane Zündung nach oben wegfliegen könnte; deshalb Schutzbrille und Handschuhe tragen und sich nicht in der Verlängerung der Stabachse aufhalten, also nicht über die Hülse beugen.
Zur Zündung kann Zündpapier oder die Selbstentzündung I (1) eingesetzt werden.
Die Papphülse wird senkrecht zur Erdoberfläche befestigt (einklemmen, eingraben).

x  500g Natriumsalizylat a 34,80 Euro
x  Kupfer- oder Messingstab zum Verdichten a 5,70 Euro


6. Blitzlicht

Ein Blitzlicht besteht aus einer Mischung eines brennbaren Leichtmetalls (Magnesium oder Aluminium mit einem Oxidationsmittel (Kaliumpermanganat, Salpeter,  Kaliumperchlorat). Nach der Zündung brennt es blitzartig ab und wurde schon vor ca. 100 Jahre zur Beleuchtung während der fotografischen Aufnahmen eingesetzt (Blitzlichtfotografie). Vor einigen Jahrzehnten wurde es dann von elektronischen Blitzlichtgeräten verdrängt. Wird Kaliumpermanganat verwendet, so steigt nach dem Blitz eine grünliche Wolke von Manganoxid auf. Für ein Blitzlicht wird etwa eine teelöffelgroße bis maximal esslöffelgroße Menge verwendet.

 4 Mg + KClO4 ----> 4 MgO + KCl
 (9,7g Mg + 13,9g Kaliumperchlorat)

 oder  5 Mg + 2 KNO3 ----> K2O + N2 + 5 MgO
 (12,2g Mg + 20,2 g Kalisalpeter)

Ein abbrennendes Blitzlicht setzt sowohl Licht- als auch Wärme- und UV-Strahlung frei. Beim direkten Blick in ein Blitzlicht können die Augen für einige Zeit geblendet sein.

Es entstehen keine bei normaler Temperatur gasförmige Substanzen (außer bei KNO3), so daß eine sehr hohe Temperatur erreicht wird.

Version Funkenregen: Es werden noch etwas Eisenfeilspäne (ca.5%) zugemischt.

x 250g Magnesiumpulver a 9,80 Euro
x 100g Eisenfeilspäne  a 6,70 Euro


7. Gemisch für bengalische Feuer

Im Gegensatz zum Blitzlicht oder zu weißen Leuchtkugeln darf die Temperatur bei Bengalfeuern nicht zu hoch liegen, weil sonst die kontinuierliche (weiße) Temperaturstrahlung das Spektrum der färbenden Metallsalze überstrahlt. Das Grundgemisch besteht aus normalen Zucker (Sacharose) und Natriumchlorat. Diese Mischung kann auch für gelbe Bengalfeuer verwendet werden. Für alle anderen Bengalfeuer sollte Kaliumchlorat eingesetzt werden.

C12H22O11 + 8 NaClO3 ---> 12 CO2 + 11 H2O + 8 NaCl
 (3,42g Zucker + 8,52g Natriumchlorat)

C12H22O11 + 8 KClO3 ---> 12 CO2 + 11 H2O + 8 KCl
 (3,42g Zucker + 9,80g Kaliumchlorat)

Beide Komponenten werden getrennt(!) gemahlen bzw. gemörsert und dann durch vorsichtiges Schwenken in einer offenen(!) Kunststoffflasche gemischt.

Diese Mischung kann übrigens z.B. durch einen einzigen Tropfen konzentrierte Schwefelsäure zur Entzündung gebracht werden (das wäre dann Selbstentzündung III). Die Mischung sollte sicherheitshalber nur kurz vor ihrer Anwendung hergestellt werden, durch Sieben oder durch Schwenken in einer offenen Kunststoffflasche, auf gar keinen Fall mörsern!

x 500g Zucker a 0,70 Euro


8. Bengalisches Feuer

Dem Grundgemisch (7) wird etwas (ca. 5%) Strontiumnitrat (rot), Bariumnitrat (grün) oder Kupferchlorid (blau) zugemischt. Für Gelb wird entweder etwas Kochsalz (Natriumchlorid) zugemischt oder es wird die unter (7) beschriebene Mischung mit Natriumchlorat verwendet. Für ein Photo bitte hier anklicken.

x 100g Kupferchlorid  a 5,20 Euro


9. Grüne Flamme

Flammen sind üblicherweise blau mit einer gelb-leuchtenden Spitze. Je nach Kohlenstoffgehalt brennen die Flammen mehr oder weniger gelb. Eine Methanolflamme (CH3OH) ist völlig blau, eine Ethanolflamme (C2H6O hat schon eine gelbe Spitze und Hexan C6H14 verbrennt fast ohne Blauanteil. Das gelbe Leuchten wird durch gebildete Kohlenstoffpartikel hervorgerufen. Diese verbrennen entweder vollständig oder bilden Rußflöckchen, wenn z.B. Benzol C6H6 verbrannt wird. Durch spezielle Brennerkonstruktionen, sogennannte "Blaubrenner" können gelbleuchtende Flammen und damit die Rußabscheidung z.B. in Ölheizungsanlagen verhindert werden. Dabei wird zusätzliche Luft oder reiner Sauerstoff (autogenes Schweißen mit Acetylen C2H2) zugeblasen.

Eine grüne Flamme entsteht z.B. wenn Chlor, Kupfer, Barium oder Bor in die Flamme gebracht wird. Da eine Verbrennung mit einer chlorhaltigen Verbindung zur Bildung von hochtoxischen (giftigen) Dioxinen und/oder (giftigen) Phosgen führen kann, sollten Verbindungen, die leicht Chlor abgeben (z.B. PVC) nicht zur grünen Flammenfärbung eingesetzt werden.
Am einfachsten ist es mit Borsäuretrimethylester, die Flamme grün zu färben.
Dieser bildet sich wenn Borsäure, Methanol und konzentrierte Schwefelsäure in einer feuerfesten Schale gemischt werden. Diese Mischung verbrennt mit grüner Flamme. Die Schwefelsäure bleibt als flüssiger Rückstand. Man kann jedoch auch den Borsäureester zusammen mit überschüssigem Methanol abdestillieren und dann anzünden.

x 100g Borsäure a 3,10 Euro
x 250 ml Borsäuretrimethylester a 14,90 Euro


10. Mörserknall

In einem Mörser werden eine Spatelspitze Kaliumchlorat oder Natriumchlorat (max. 50mg!) sowie eine Spatelspitze Schwefel verteilt. Die angegebenen Mengen dürfen keinesfalls überschritten werden. Gewarnt wird auch davor andere Substanzen, wie z.B. roten Phosphor zu verwenden. Schwere Explosionen können die Folge sein. Nun wird unter stärkerem Druck mit dem Pistill die Mischung zerrieben, dabei kommt es zu peitschenschlagartigen Miniaturexplosionen.
Mit diesem Experiment soll veranschaulicht werden, wie gefährlich bestimmte Mischungen auf Druck und Reibung reagieren. Es sind unbedingt Schutzbrille und Handschuhe zu tragen.

x 100g Schwefel a 2,60 Euro
x Porzellanmörser 13,30 Euro


11. Fluoreszenz

Unter Fluoreszenz versteht man die Umwandlung von energiereicher kurzwelliger Lichtstrahlung in energieärmere langwelligere Lichtstrahlung. Dieser Effekt wird sehr vielfältig genutzt, weil die Konzentration eines fluoreszierenden Farbstoffes sehr klein ist, um eine deutliche Fluoreszenz zu erzielen. Ein gelbgrün fluoreszierender Farbstoff wurde bereits im 19. Jahrhundert verwendet, um den unterirdischen Verlauf der Donau nach der Versickerung bei Immendingen aufzuklären. Einer der aufgestellten Posten am Aachtopf bei Stockach konnte eine deutliche Fluoreszenz erkennen. Dieser Farbstoff mit dem bezeichnenden Namen Fluoreszein (sprich: Fluoreszeh--ihn) kann sehr leicht aus Phtalsäureanhydrid und Resorcin mit konzentrierter Schwefelsäure als Katalysator bei etwa 200°C hergestellt werden. 2 Teile Resorcin werden mit 1 Teil Phtalsäureanhydrid gemischt und das ganze mit einigen Tropfen konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Diese Mischung wird in einem Reagenzglas vorsichtig erhitzt, bis eine blutrote Schmelze entstanden ist. Diese Mischung läßt man abkühlen und verdünnt mit etwas Wasser (Vorsicht! Spritzgefahr! Schutzbrille tragen!) Nach nochmaligem Abkühlen gibt man etwas Natriumhydroxid (fest) zur Neutralisation hinzu. Bereits ein Tropfen dieser roten Lösung ergibt in einem wassergefüllten Glas eine prächtige grüne Fluoreszenz.
Die Fluoreszein-Lösung kann auch zur Färbung von Wassersäulen verwendet werden.

x  50g Phtalsäureanhydrid a 2,60 Euro
x  50g Resorcin a 7,70 Euro
x  10ml Fluoreszeinlösung a 6,20 Euro
x  UV- Lampe (Netzbetrieb 230V)  a 17,90 Euro
x  UV-Lampe (klein, Batteriebetrieb) a 4,60 Euro
x  UV-Lampe (groß, Batteriebetrieb) a 9,80 Euro
x  Reagenzglas a 0,20 Euro

Die Fluoreszenz wird auch ausgenutzt, um die Echtheit von Geldscheinen, Schecks und anderen Dokumenten zu überprüfen. Auch der sogenannte "Weißmacher" in Waschmitteln ist eine fluoreszierende Verbindung, die unsichtbares UV-Licht in blaues Licht umwandelt und so die weiße Wäsche noch weißer strahlen läßt. Auch im Tier- und Pflanzenreich ist die Fluoreszenz verbreitet. Skorpione fluoreszieren selbst nach Jahrmillionen noch. Der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll fluoresziert übrigens rot! Ein angeschnittener Kastanienzweig gibt eine blau-fluoreszierende Substanz an das Wasser der Vase ab.
Natürlich wird der Fluoreszenzeffekt auch in Neon- oder Schwarzlichtfarben und z.B. in Geister- und Gespensterbahnen angewandt.
In Ostrach gibt es z.B. ein Schwarzlichttheater, das kunstvoll den Fluoreszenzeffekt in Vorführungen verwendet.


12. Phosphoreszenz

Unter Phosphoreszenz versteht man das Nachleuchten einer Substanz nach einer Lichteinwirkung. Dabei wird die Energie des Lichtes in der Kristallstruktur der Substanz gespeichert und ganz allmählich wieder als Licht abgegeben. Man erhält einen phosphoreszierenden Stoff, durch vorsichtes Zusammenschmelzen von sehr wenig(!!!) Fluoreszein mit Borsäure. Beide Komponenten werden in einem Mörser intensiv miteinander verrieben und in einem Reagenzglas geschmolzen. Es entsteht ein glasartiger Stoff. Dabei hängt es von der Temperatur und von der Konzentration des Fluoreszeins ab, wie lange das Nachleuchten anhält. Je geringer die Konzentration des Fluoreszein und je niedriger die Temperatur sind, um so länger leuchtet das Ganze! 


13. Chemischer Garten oder kann man Glas wachsen lassen?

Dieser chemische Miniaturversuch ist ungefährlich, lehrreich, sehr anschaulich und führt sogar zu einem haltbaren Endprodukt.
Erscheinungen, wie Osmose, Diffusion, semipermeable Membrane können damit sehr gut illustriert werden. Das Experiment ist auch sehr einfach. Handelsübliche Wasserglaslösung wird etwa 1:1 mit dest. Wasser verdünnt und in ein Glas gefüllt. Dann wirft man einige farbige oder farblose Salz-Kristalle (z.B. Kobaltchlorid, Kupfersulfat, Eisen(III)-chlorid, Bariumnitrat) hinein. Je nach Löslichkeit und Farbe der Kristalle "wachsen" innerhalb von Sekunden und Minuten pflanzenähnliche Gebilde aus Glas.
Die Erklärung ist folgende: Die Metall-Kationen ergeben mit den Silikat-Anionen wasserunlösliches Silikat, z.B. blaues Kobaltsilikat, chemisch fast identisch mit blauem Kobaltglas. Diese dünne gelartige Glasmembran ist durchlässig für kleine Wassermoleküle, nicht jedoch für die großen hydratisierten Salzionen. So können die Wassermoleküle von außen die halbdurchlässige Membran durchdringen und die Kristalle auflösen. Dadurch steigt der Druck in der Umgebung des Kristalls, der von der Membran umgeben ist. Wenn der Druck zu groß ist, platzt die Membran und die Salzlösung strömt aus, bildet aber sofort wieder eine wasserunlösliche Membranhülle. So wiederholt sich dieses Spiel immer wieder.

x 500ml Wasserglaslösung a 6,70 Euro


14. Geheimtinte

2g Kobaltchlorid wird in 100ml Wasser aufgelöst. Mit dieser blaßroten Lösung kann mit einer Schreibfeder auf normalen weißen Papier geschrieben werden. Nach dem Trocknen ist der Schriftzug unsichtbar. Durch Erwärmen (Fön, Bügeleisen, Flamme) erscheint die Schrift in blauer Farbe und verschwindet nach kurzer Zeit wieder und kann durch Erwärmen erneut sichtbar werden.
Erklärung: Kobaltchlorid enthält bei normaler Temperatur und Luftfeuchtigkeit im trockenen Zustand pro Formeleinheit CoCl2 insgesamt 6 H2O als Kristallwasser . Durch Erwärmen kann das Kristallwasser entfernt werden und das Kobaltchlorid erscheint blau. Der Vorgang ist umkehrbar. Figuren, die mit Kobaltsalzlösung getränkt sind, finden als "Wetteranzeiger" Verwendung, da eine hohe Luftfeuchte eine Rosa-Färbung und Regen oder Gewitter ankündigt, während die blaue Farbe auf niedrige Luftfeuchte und trockenes Wetter deutet.

x  ca. 2g Kobaltchlorid a 1,10 Euro für 100ml Geheimtinte

wird demnächst fortgesetzt! 


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Bezahlung: (Alle angegebenen Preise sind inkl.16% Umsatzsteuer)


...demnächst hier: Leuchteffekte, kaltes Licht, Chemilumineszenz, Phosphoreszenz, Kristallzüchtung, Zeitreaktionen, Streichhölzer, oszillierende Reaktionen, senden Sie uns ein eMail, wenn Sie irgend etwas besonders interessiert!


...wird demnächst fortgesetzt!


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© 31.05.2005 Ostrach-Glas, G. Franke & C.Franke