Das perpetuum mobile (pm) - ein uralter Menschheitstraum von einer Maschine, die sich von allein ohne Energiezufuhr bewegt. Wie oft haben sich Erfinder den Kopf zerbrochen, um eine solche Maschine zu bauen? Wieviele wurden betrogen von Scharlatanen, die trickreich die Antriebsquelle versteckten? Schließlich wurde das pm verboten, weil Energie weder erschaffen werden kann, noch verlorengeht. Dies regelt der erste Hauptsatz der Thermodynamik. Wenn es einen ersten Hauptsatz gibt, so gibt es auch einen zweiten. Dieser besagt z. B., daß die Wärmeenergie, die ein Kühlschrank ständig aus seinem Inneren herauspumpt, nicht in Elektroenergie umgewandelt werden kann, sondern der elektrische Anschluß am Kühlschrank nur dazu da ist, zusätzliche Elektroenergie zu verbrauchen, um sie letztendlich auch in Wärme zu verwandeln. Die gesamte Wärme wird an der Kühlschrank-Rückseite an die Umgebung abgegeben.
Natürlich haben wir kein richtiges pm, aber es ist nicht einfach, zu erklären, woher dieses Gerät die Energie bezieht. Erfunden haben es die Chinesen vor mehr als tausend Jahren und gaben ihm die Gestalt eines Vogels. Dieser Storch (aus Glas natürlich) erhält ein wenig Wasser und das reicht völlig aus, um den Storch ständig in Bewegung zu halten. Kein Licht, keine Wärme, kein Wind, keine Batterien, keine Atomkraftwerke, nichts weiter, kein Trick.
So funktioniert das "pm": Der Storch besteht aus zwei Glaskugeln, die über ein Röhrchen miteinander verbunden sind. Das ganze System ist völlig dicht und mit einer Flüssigkeit gefüllt. Oberhalb des Schwerpunktes ist der Storch drehbar gelagert. Am Anfang wird der Storchschnabel einmalig in den Wassernapf getaucht und losgelassen. Der Storch richtet sich wieder auf und schwingt noch ein paar Mal hin und her. Jetzt steigt die Flüssigkeit im Innern des Storches über das Röhrchen zum Kopf. Dadurch wird er kopflastig und kippt nach vorn über. Dort steht zum Glück der Trinknapf und der Storch kann seinen durstigen Schnabel wieder ins Wasser tauchen. Es gelangt jedoch kein Wasser in das Storchinnere. Unterdessen ist das Wasser aus dem Röhrchen wieder zurück in den Bauch geflossen und der Storch richtet sich wieder auf, pendelt aus und das Spiel geht von Neuem los. Im linken Bild ist der Moment des Trinkens etwas verkürzt aber in Bewegung dargestellt... und es funktioniert tatsächlich.